Dopamin-Neuronen aus embryonalen Stammzellen hergestellt und erfolgreich implantiert
Forscher an der Universität Lund in Schweden und MIRCen in Paris haben bekanntgegeben, dass es ihnen gelungen ist, aus embryonalen Stammzellen gezielt Dopamin-produzierende Neuronen zu erzeugen. Sie haben ihre Ergebnisse kürzlich in einem Artikel in der Fachzeitschrift Cell Stem Cell
veröffentlicht. Demnach zeigen die aus embryonalen Stammzellen (ESC) erzeugten Dopamin-Neuronen (DN) ein ähnliches Potenzial wie die Dopamin-Neuronen aus menschlichen Föten. Nach Transplantation in die Gehirne von Ratten überleben die aus ESC hergestellten DN für lange Zeit, verknüpfen sich über weite Entfernungen mit anderen Hirnarealen und stellen die vorher gestörte Dopamin-Produktion und -Weitergabe wieder her. Damit sind sie sehr gut geeignet für die Transplantation in die Gehirne von Parkinsonpatienten, bei denen aus noch ungeklärten Gründen die Dopamin-Neuronen weitgehend abgestorben sind.Die Forscher sind Teil der EU-geförderten Projekte NeuroStemCell and NeuroStemcellRepair. Sie hoffen, dass die von Ihnen nach dieser Methode hergestellten Dopamin-Neuronen in etwa drei Jahren soweit getestet sind, dass sie in klinischen Versuchen am Menschen eingesetzt werden können.
Der Vorteil der von den Forschern vorgestellten Methode ist, dass Dopamin-Neuronen für viele Patienten hergestelt werden können. Nachteilig ist aber, das diese Zellen von einem fremden Menschen (Embryo) stammen und damit die Gabe von Immunsuppressions-Medikamenten notwendig ist, damit das Immunsystem des Transplantations-Empfängers die implantierten Dopamin-Neuronen nicht abtötet.
Im Gegensatz dazu nutzt z.B. Summit4StemCell Zellen des jeweiligen Patienten zur Erzeugung von Dopamin-Neuronen, da diese nicht vom Immunsystem abgestossen werden. Allerdings müssen diese Dopamin-Neuronen für jeden Transplantationsempfänger individuell hergestellt werden, was aufwändiger ist. Den Schritt zur Erzeugung von Dopamin-Neuronen und die Implantation in Ratten hat Summit4StemCell bereits vor etwa 2 Jahren getan.
Die Ergebnisse von der Universität Lund und MIRCen in Paris bestätigen, dass aus (embryonalen oder induziert-pluripotenten) Stammzellen hergestellte Dopamin-Neuronen mit sehr deutlichem Erfolg in die Gehirne von Säugetieren eingepflanzt werden können und dort die durch die Parkinson-Krankheit entstandenen Schäden sehr wirksam heilen können. Da sie viel reiner sind als die in den 1990er Jahren implantierten fötalen Zellen, d.h. einen sehr viel höheren Gehalt an jungen vernetzungsfreudigen Dopamin-Neuronen haben, führen sie voraussichtlich zu deutlich schnelleren und weitreichenderen Heilungserfolgen als die fötalen Zellen.
Studieneleiterin Prof. Malin Parmar erläutert ihre Forschungsergebnisse und deren Bedeutung in folgendem Video: